Authentisch sein, ist lebendig!

In unserem Arbeitsfeld mit den Themen von Sexualität, Begegnung und Beziehung sind wir als Leitende und Unterstützende ganz unweigerlich in der Vorbildfunktion - auch als Paar. Wir können mit unserem Leben Orientierung sein, Hoffnung schenken und es kann auch zu Projektionen kommen, die der Selbstermächtigung im Wege stehen. Es gibt so viele verschiedene Lebens-, Entwicklung- und Beziehungswege, wie es Menschen gibt. Es war uns von Beginn weg wichtig, uns mit unserem Lebensweg und Paar-Sein authentisch und letztlich menschlich zu zeigen.

Genau aus dieser Motivation schreiben wir diesen Text: um uns einmal mehr in dieser Menschlichkeit zu zeigen. Wir waren mutig, fast gleichzeitig eine Paarbeziehung einzugehen, in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen und auch noch zusammen zu arbeiten. Wir haben uns den Herausforderungen gestellt, sind darin gewachsen und doch ging es über uns Mass hinaus. Wir fingen immer mehr an zu Ringen und zu Kämpfen - mit uns selbst und immer öfters gegeneinander. Wir mussten uns eingestehen, dass wir in einer Sackgasse gelandet sind, aus der wir unabhängig voneinander herausfinden mussten. Diesen schmerzhaften Ort kennen wohl viele langjährige Paare und die Frage taucht auf, ob die Beziehung trotzdem weiter geht und wenn ja, in welcher Form.

Uns hat es befreit zu entscheiden, dass wir unsere Liebesbeziehung und Wohnsituation auseinanderfädeln, aber dennoch zusammen arbeiten wollen. Trennung ist nie einfach und trotzdem manchmal wichtig und richtig, auch wenn in der aktuellen Zeit die Beziehungen manchmal zu schnell wieder aufgelöst werden. Diese Trennung war auch für uns nicht leicht und mit der inzwischen zeitlichen Distanz von rund einem halben Jahr spüren wir weiterhin die Richtigkeit. Es machte es möglich, unsere Zusammenarbeit weiterzutragen und weiterhin miteinander in unserer Präsenz als Mann und Frau, mit unserem Wissen, unserer Authentizität und Humor erfolgreich Menschen zu begleiten.

Da sind wir jetzt! Sind dankbar für das, was wir voneinander lernen dürfen, ringen immer wieder mal miteinander und vertrauen dem Leben.